Die weibliche Ballettentwicklung
In der 17. Jahrhunderts war Frankreich das Tanzmetropol in Europa. Der König von Frankreich, Ludwig XIV, hatte dafür gesorgt, dass Tanz als Kunstart etabliert würde. In einem alter von ca. 32 Jahre, also um das Jahr 1670, hörte er selber auf zu tanzen. Das führte zu drastische Folgen; jetzt hörten auch die Aristokraten des Hofes auf zu tanzen und im Kurze gab es kaum noch Tanz am Hof.
Stattdessen griffen jetzt ganz normale Menschen aus niedrigeren Ständen nach der Möglichkeit, Tanz zu erlernen und einige wenige konnten auch Berufstänzer werden. Die Ballett-Kunst wird jetzt erst richtig professionell. Sehr wenige Tänzer lernten die Kunst des Balletts und gaben diese dann weiter an die jüngere Generationen. Ab jetzt ergriffen auch Mädchen die Möglichkeit Ballett zu lernen und nur wenige Jahre später, waren die ersten professionellen weiblichen Tänzer zu sehen, z.B. M.lle de la Fontaine. Frauen und Männer trugen noch Masken beim Tanzen. Obwohl die Kleider immer noch groß waren und die Bewegungen dadurch schwerer machten, wurde die Fußarbeit jetzt leichter und beweglicher.
Zur dieser Zeit wurde auch die erhöhte Bühne erfunden (1671), was zusätzliche Veränderungen für den Bühnentanz bedeutete und zur Professionalität beitrug. Vor allem gab es ab jetzt eine ganz klare Trennung von Tänzer und Publikum. Es gab nur eine Tanzrichtung, was dazu führte, dass jetzt bei den Chorographien genauer darauf geachtet wurde, wie der Tanz von vorne aussehen sollte. Der Balletttechnique wurde genauer um die Tänze in die richtigen Posen und Winkeln hervorzuheben.
Die Klassische Balletttechnik entsteht
Gegen Anfang des 18. Jahrhunderts löste sich das Ballett ganz von den traditionellen Aufführungen und wurde eine eigene Kunstform. Dadurch wurden die Anforderungen größer und die Nachfrage nach Choreographen die den Tanz inszenierten wuchs. Überhaupt spricht man von dieser Zeit als "die Zeit der Choreographen". Die Frauen übernahmen jetzt die wichtigsten Rollen und einige Ballerinas wurde sehr populär.
Die heutige klassische Balletttechnik ist im 18. Jahrhundert entstanden. Fancoise Prévost, Prima Ballerina an der Pariser Oper und Lehrerin an der Königlichen Ballettakademie, trug entscheidend dazu bei, die Klassische Balletttechnik zu entwickeln. Vor allem erhöhte sie die Präzession der weiblichen Balletttechnik. Zu ihren bekanntesten Schülern gehören Marie Anne de Camargo und Marie Sallé.
Camargo ist dafür berühmt, dass sie die Tänze als dramatisches Medium benutzte, um verschiedene literarische Werke zu erzählen. Sie war auch für ihre schnelle Beintechnik berühmt, vor allem für ihre kleinen Sprünge. Damit sie sich besser bewegen könnten und die Schritte genauer ausführen konnte, modifizierte sie die Kleidung entsprechend. Die Röcke wurden verkürzt und die Unterwäsche entsprechend angepasst (später wurden daraus Hosen) Sie benutzte weichere Schuhe als vorher, die den heutigen Ballett-Schläppchen ähneln.
Sallé war für ihren natürlichen und realistischen Ausdruck berühmt. Sie benutzte leichte Kleider, inspiriert von den griechischen Skulpturen.
Da die Tänzer sich jetzt viel leichter bewegte, änderte sich auch die Balletttechnik ganz. Das, was vorher mehr Schritte und Posen gewesen waren, wurde jetzt ein luftiger Tanz mit Sprüngen und Laufbewegungen. Der Tanz wurde von der Natur inspiriert und Tanzbewegungen wurden insgesamt leichter und runder. Die italienischen Tänzer waren sehr technisch trainiert und die Franzosen waren sehr ausdrucksstark.