José Limón

José Arcadio Limón wurde 1908 an der Westküste Mexikos, in der Stadt Culiacan, geboren. Im Alter von sieben Jahren floh er mit seiner Familie vor der Mexikanischen Revolution in die USA. Die Familie begann ein neues Leben in Arizona, wo Limón in die Schule ging und Malerei und Musik lernte.

Mit 20 Jahren zog er allein nach New York, um dort Malerei zu studieren. Durch eine Tanzperformance inspiriert, fing Limón -  anstatt weiter zu Malen -  an zu tanzen. Er stellte sich als sehr geschickter Tänzer heraus und wurde bald in der Company, in der bereits berühmte Tänzer wie Charles Weidman (1901-1975) und Doris Humphrey (1895-1958), aufgenommen. Zwischen den drei Tänzern entstand eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft. 1943 wurde diese Zusammenarbeit durch den Krieg unterbrochen und Limón rückte in die Armee ein.

Limón Dance Company

Nach dem zweiten Weltkrieg eröffnete Limón 1946, mit Hilfe seiner Mentorin und Lehrerin Doris Humphrey, seine eigene Dance Company. Humphrey fungierte bis zu ihrem Tod als Limóns künstlerische Direktorin. Zusammen erschufen sie eine neue Kunstart, den „american modern dance“.

Während seines Lebens wurde Limón als der größte männliche Tänzer seiner Generation geachtet. In seinen Choreographien finden wir oft Spuren seiner eigenen Vergangenheit. Limóns frühe Berührung mit dem Terror, Flucht und Krieg. Die Erfahrung alleine, isoliert, in einem neuen Land und einer anderen Kultur groß zu werden, sind Themen, die ihn durch sein Leben begleiteten. Seine Kunst war das Ausdrucksmittel in dem er die Möglichkeit sah, seine Erfahrung weiter zu geben.

Ab 1951 nahm Limón zusätzlich eine Stellung als Lehrer und Choreograph an der Julliard School in New York City an. Dort unterrichtete und choreographierte er bis zum Ende seines Lebens. Er starb 1972 an Krebs.

Limón wuchs zu einer der wichtigsten kulturellen Persönlichkeiten in den USA heran. Für seine geniale Arbeit wurde er mit dem Capezio Dance Award und zwei mal mit dem Dance Magazine Award ausgezeichnet. Zu seinen wichtigsten Werken gehören The Moor´s Pavane (1949), There is a Time (1956), The Unsung (1970) und Orfeo (1972).

Die Limón Dance Company wird noch heute als eine der weltbesten Tanzkompanien gefeiert. Die Kompanie konzentriert sich vorrangig auf die Aufgabe, die Werke von Limón, Humphrey und anderen Pionieren am Leben zu erhalten. Dank der José Limón Dance Foundation gibt es heute sowohl die Limón Dance Company und das Limón Institut, die sich um den Nachlass und das Ausbildungssystem kümmern.